Wenzelnberg

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Eindrucksvolle  antifaschistische Gedenkfeier am Wenzelnberg



Mit zirka 300 Menschen - traditionell aus Solingen, Wuppertal, Remscheid und Leverkusen - beteiligten sich dieses Jahr mehr als sonst an der antifaschistischen Gedenkfeier am Wenzelnberg (wo von den Nazis 1945 noch kurz vor Kriegsende 71 Gefangene bestialisch ermordet wurden). Beeindruckend war die große Vielzahl beteiligter Parteien und Organisationen, die mit zahlreichen Fahnen und antifaschistischen Transparenten im buchstäblichen Sinn Flagge zeigten. Auch SOLNGEN AKTIV als erklärt antifaschistische Kraft  war vertreten.

Erstaunlich an der Rede von Oberbürgermeister Feith: Anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung vom Hitler-Faschismus würdigte er ausdrücklich die Opferbereitschaft und den Mut  der Solinger Arbeiterbewegung im Kampf gegen den Faschismus – bis hin zur erfolgreichen Verhinderung eines letzten sinnlosen Widerstands der Nazis  gegen die  heranrückenden Amerikaner. Über 1500  Solinger Arbeiter hätten nach dem Krieg Leistungen als Verfolgte des Naziregimes bekommen.

Günter Bischoff als Redner der VVN/BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) würdigte als einen dieser Widerstandskämpfer den Kommunisten Karl Bennert (früher KPD, später DKP), für den am     8. Mai eine Stele am Rathaus Wald aufgestellt wird. Die VVN/BdA sammelt zugleich Spenden für die Finanzierung und den Erhalt dieser Stele, was die Bezirksvertretung Wald nicht übernommen hatte. Andere Teilnehmer sammelten Unterschriften für einen Antrag an die Bezirksvertretung Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid, in Ohligs eine Straße nach dem Solinger antifaschistischen Widerstandskämpfer und Kommunisten Willi Dickhut (früher KPD, später MLPD) zu benennen. Diese Initiative wird auch von SOLINGEN AKTIV unterstützt.  Günter Bischoff prangert noch streitbar die Verflechtung der Bundesrepublik ab 1949 mit dem faschistischen Erbe an – bis hin zur üblen Rolle des Verfassungsschutzes in der NSU-Mordaffaire. Viel Zwischenbeifall  gab es daher, als er die Auflösung des Verfassungsschutzes forderte. Mit dem Lied der „Moorsoldaten“, erstmals von Solinger Arbeitersängern im KZ Börgermoor gesungen, endete diese eindrucksvolle Gedenkfeier.

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